Risiken und Chancen besser wahrnehmen, aber wie? Studie beweist Hilfe durch Priming

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Bei der erwähnten Priming-Studie gab man männlichen und weiblichen Probanten Rechenaufgaben. Es gab die Möglichkeit die Belohnung bei der Lösung von Rechenaufgaben indiviuell einzuheimsen oder in Kooperaion als Gruppe. Und wollte mit der Bahnung von Kontroll- oder Kontrollverlustsituation die Risikoneigung der Probanten untersuchen.

Es gibt zwei Versuchsanordnungen. Die Hälfte der Frauen und die Hälfte der Männer wurden positiv geprimet einmal negativ. In der einen Probandengruppe mit Männern und Frauen musste man sich erinnern und darüber schreiben, eine persönliche zu erinnern, in der sie Kontrolle über andere hatte. Und die zweite Versuchsgruppe mit Männern und Frauen mussten sie sich daran erinnern, wo jemand anderes Kontrolle über sie hatte. Das waren die Versuchanordnungen bzgl. der Erinnerungen: Einmal hatte der Probant Kontrolle, einmal jemand anderes.

Die Studie heißt „Closing the gender gap in competitiveness through priming“ December 2018
Loukas Balafoutas, University of Innsbruck
Helena Fornwagner, University of Innsbruck
Matthias Sutter, University of Cologne
https://www.researchgate.net/publication/328390113_Closing_the_gender_ga...

Hier hat sich herausgestellt, dass sich bei Männern die Risikoneigung reduziert hatte. Bei der Situation, wo man sich an Situationen mit Kontrolle erinnert hatte, hatte sich die Risikoneigung sogar mehr reduziert. Nochmal: Bei Männern hat sich die Risikoneigung bei erlebter Fremdbestimmung leicht reduziert. Bei erlebter Selbstkontrolle hat sich die Risikoneigung deutlich reduziert.

Bei Frauen allerdings, hat sich egal in welcher Priming-Situation die Risikoneigung deutlich erhöht.

Was lernen wir daraus? Die Studie hat festgestellt, dass hier Männer und Frauen unterschiedlich reagieren, wenn man sich im Vorfeld sich aktiv Gedanken macht, ob man Kontrolle ausübt oder auf einen Kontrolle ausgeübt wird. Das ist aber nicht mein Punkt. Gehen wir davon aus, es gibt Differenzen zu den tatsächlichen Gegebenheiten, dann ist eine Rückkopplung quasi durch eine Bahnung, indem ich mir Gedanken mache, wie war denn das, regulierend oder steuernd. Dann werden die einen Chancen besser wahrnehmen. Und die anderen Risiken besser wahrnehmen.

In dem Fall nutzten Frauen ihre Chancen zu wenig und Männer waren zu risikobereit. Beides ist schlecht für ein optimales Ergebnis. Und beides wird sich einpendeln auf ein realistisches Maß, wenn man sich im Vorfeld jeweils mit dem Kontrolle beschäftigt.

Wir gehen jetzt einmal davon aus, dass die Entscheidungen einer angemessenen Risikobereitschaft Männer und Frauen beeinflusst wurden realistisch einzuschätzen. Die Betonung liegt auf „realistisch“.

Wie ich schon an anderer Stelle ausführe, sind tatsächliche Verhaltenveränderungen zu erwarten, wenn ich mich mit Dingen auseinandersetze, die drei Kriterien erfüllen, mit 1. individuellen, 2. persönlichen und 3. überraschenden Erlebnissen.